Hintere Reihe: Weinzierl v. V.C. – Möller v. Flaut – Fock v. Jockele – Detert v. Floh – Rissom v. Kuckuck – Thurmann v. Da Capo
Mitte: Dr. Dietze v. Abel – Schultz v. Paulus – Lüsing v. Quiek – Schönfeld v. Schnauzel
Vorne: Nissen v. Fritjof
…der erste Zirkel wird festgelgt
„Oft beschäftigten uns natürlich auch Fragen äußerlicher Art. Schon in der zweiten VV wurde der Zirkel festgelgt. Fechtzeug und das aller Einfachste und Notwendigste zum Schmuck der Kneipe mußte beschafft werden, und man wollte sich zu dem Zweck an den Bund mit der Bitte um ein Darlehen von 75,- Mark wenden.“
…neuer Zirkel der Ditmarsia
„Im SS 1892 in der VV vom 3.Mai legte sich der Verein, einer in jener Zeit im ATB herrschenden Strömung folgend, unter Änderung des Zirkels den Namen ATV Ditmarsia bei. Unter den Gründen dazu, von denen die ‚um zu keilen und Verwechslungen unmöglich zu machen‘ ausgesprochen wurden, hat wohl auch der Wille mitgewirkt, dem Verein einen mehr korporativen Charakter zu geben. Äußerlich kam das durch die Anschaffung eines Wichses zum Ausdruck.“
…Ditmarsia: stärkste Korporation in Kiel
„Im SS 1893 stieg die Zahl der aktiven Vereinsmitglieder auf 25, und die Ditmarsia wurde zum ersten Male die stärkste Korporation in Kiel.
Die nächste, mit Freude begrüßte Folge davon war, daß der Universitätsturnlehrer, Herr Gamst, überrascht von der großen Zahl der aktiven Ditmarsen und überzeugt von der Daseinsfähigkeit des Vereins, die Leitung des Turnens an den Vereinsturnwart abgab.“
Über den Namen Ditmarsia:
Sieben Jahre nach Entstehen des ATB gründeten Bundesbrüder vom ATV zu Berlin im Herbst 1890 in Kiel einen
Akademischen Turnverein, der sich den Namen „Ditmarsia“ beilegte; dieser Name soll an die Geschichte
des wehrhaften Stammes der Dithmarscher erinnern, der von der Zeit Karls des Großen bis zum Jahre 1559
seine an der Westküste des heutigen Landes Schleswig-Holstein gelegene freie Bauernrepublik allen
Feinden zum Trotz verteidigte.
Vor allem im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit war Dithmarschen von Wohlstand und hohem Selbstbewusstsein gekennzeichnet. Gewaltsame Unterwerfungsversuche scheiterten (Schlacht von Wöhrden 1319 gegen Holstein; Süderhamme 1403/04 gegen Albrecht von Holstein und Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg). 1500 besiegten die Dithmarscher unter Wulf Isebrand in der Schlacht bei Hemmingstedt das dänische Heer unter Johann, in Personalunion König von Dänemark, Norwegen und Schweden, und seinem Bruder Friedrich, Herzog von Holstein. Die Bauern konnte das vor allem aus Kavallerie bestehende Heer vernichten, indem sie eine offene Schlacht vermieden und im Marsch-Land die Deiche öffneten. Ein Großteil der dänischen Söldner ertrank.
Am 17.2.1500 wurde das hochgerüstete Ritter- und Söldnerheer in der Schlacht bei Hemmingstedt von den Dithmarschern vernichtend geschlagen.
Der nächste Einmarsch dänischer Truppen 1559 unter Johann Rantzau konnte nicht mehr aufgehalten werden. Nach der Eroberung wurde Dithmarschen in drei Teile geteilt: Herzog Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf erhielt den nördlichen, sein Bruder Herzog Johann von Schleswig-Holstein-Hardersleben den mittleren und König Friedrich II. von Dänemark den Südlichen. Nach dem Tod von Johann teilten Adolf und Friedrich 1581 Johanns Anteile unter sich auf. So entstand Norderdithmarschen und Süderdithmarschen. Bis 1970 hatte diese Einteilung (Kreis Norderdithmarschen und Kreis Süderdithmarschen) Bestand.
1773 war dann auch Norderdithmarschen dem dänischen König unterstellt. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg wurde 1867 Dithmarschen mit Schleswig und dem restlichen Holstein zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein vereinigt.