Der Krieg 1914 – 1918

Der Schlag, der aus heiterem Himmel auf uns herniedersauste, war von so gewaltiger Kraft, von so betäubender Wirkung, dass er zunächst jeden Einzelgedanken unterdrückte. Erst als das Ende des gigantischen Ringens sich in immer weiterer Ferne verlor, lösten sich die Geister der Menschen für Augenblicke aus der fürchterlichen Spannung, die wie ein eisener Ring ihre Häupter umzwang, kehrten sie zurück zu den Dingen dieser Erde und des täglichen Lebens.
Die ersten Verwundeten kamen nach Hause; was daheim hatte bleiben müssen, scharrte sich um die gewohnten Mittelpunkte, und so versuchte man auch, unsere Ditmarsia wieder zum Leben zu erwecken und, so gut es ging, den Faden, den der Krieg zerrissen, wieder anzuknüpfen, die alte Überlieferung zu wahren.
Gemessen an dem glänzenden Verlauf der letzten Friedenssemster, war die neu erstandene Ditmarsia nur ein kümmerlicher Torso, aber doch hat sie eine ganze Anzahl tüchtiger, junger Kräfte dem Bunde zugeführt, hat manchen Urlauber aus dem Felde nach Kiel gezogen und ihm ein paar frohe Stunden gebracht.
Als einzige Korporation in Kiel haben wir den ganzen Krieg über den Betrieb aufrecht erhalten, haben den Vorsitz in der Studentenschaft geführt, ihre auseinanderstrebenden Kräfte zu einem Ganzen vereinigt und einen Grundstock geschaffen, auf den man nach Beendigung des Völkerringens aufbauen konnte.